Im allgemeinen FOMO, im KI-Wettstreit abgehängt zu werden, wird überall auf der Welt massiv Rechenleistung ausgebaut. Die Entwicklungen in den USA sind am drastischsten, aber auch in Europa treiben Unternehmen und Regierungen massiv den Ausbau neuer, großer Rechenzentren voran. Die EU verfolgt mit Milliardeninvestitionen die Vision, ein KI-Kontinent zu werden. Doch der Boom der KI-Infrastruktur in Deutschland zeigt schon jetzt die Grenzen von Energie und Infrastruktur in vielen Regionen.
Vor allem in den Hotspots, in denen die Anzahl an Rechenzentren schnell zunimmt, steigt der Energieverbrauch sprunghaft an. Um ein besseres Bild der ökologischen, sozialen und ökonomischen Effekte des massiven Ausbaus zu bekommen, hat Indra Jungblut im Rahmen eines europaweiten Rechercheprojekts für AlgorithmWatch die Stadt Frankfurt am Main genauer unter die Lupe genommen.
Frankfurt ist die Stadt mit der höchsten Dichte an Rechenzentren im Land – und weitreichende Auswirkungen zeigen sich hier bereits. Netzanschlüsse sind in den nächsten Jahren nicht mehr zu haben, sämtliche verfügbaren Flächen sind ausgebucht – und die ersten Gaskraftwerke laufen bereits. Geht der KI-Boom ungebremst weiter, könnten sich die Probleme, die in Frankfurt auftauchen, auch in vielen anderen Städten und Regionen wiederholen. Und es bleibt die Frage: Welchen Preis zahlen wir als Gesellschaft und Endkonsument:innen dafür?